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Global-Player baut in Idar-Oberstein

23.12.21
Global-Player baut in Idar-Oberstein

Foto: Gerhard Seybert - stock.adobe.com

Auf fast 18 Hektar wird die Polymer-Gruppe ab 2022 Produktionsstätten für Biokunststoffe errichten – 300 neue Arbeitsplätze sollen in der Region entstehen.

Ein deutliches Statement für die Region war die Unterzeichnung des Kaufvertrages den Dr. Gerald Hauf, geschäftsführender Gesellschafter der Polymer-Gruppe mit der Stadt Idar-Oberstein, vertreten durch Oberbürgermeister Frank Frühauf, geschlossen hatte. Somit können auf 17,5 ha Fläche im Industriegebiet „Weidenberg“ neue Polymer Produktionsstätten entstehen, in denen primär Biokunststoff entwickelt und produziert wird.. Derzeit wird der rechtskräftige Bebauungsplan für den neuen Standort Idar-Oberstein den aktuellen Entwicklungen angepasst. Erste Begradigungsarbeiten werden bereits 2022 durchgeführt.

Baubeginn soll dann voraussichtlich in 2024/25 sein

Die Flächen im Hauptsitz in Bad Sobernheim reichen für die Erweiterung in diesem Marktsequenz nicht aus. Da der Global Player aber der Nahe-Region eng verbunden ist, suchte man im nahen Umfeld Möglichkeiten, sich räumlich weiter zu entwickeln. Eine Fläche in der erforderlichen Größe zu finden, erwies sich als schwierig. Durch die überaus effektive Zusammenarbeit mit dem Team der Stadt Idar-Oberstein konnten die Vertragsverhandlungen jedoch auf einige Monate reduziert werden. Probleme wurden schnell und effizient in Expertenteams und Projektgruppen besprochen und zeitnah gelöst.

Die Infrastruktur von Bad Sobernheim und Idar-Oberstein sind perfekt, um die Polymer-Gruppe, die zu den führenden Compoundierunternehmen in Europa zählt, zu unterstützen. Seit der Gründung 1973 gehört die Polymer-Gruppe zu einem der größten Arbeitgeber der Region. Die 500 Mitarbeiter am Standort Bad Sobernheim (und am zweiten Standort Tula/Russland) sind intensiv geschult und der technische Standard der Anlagen extrem hoch. Modernste Laboreinrichtungen, systemgestützte Prozesse und zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme sorgen für zufriedene Kunden weltweit.

Bei den Biokunststoffen handelt es sich um PLA-Copolymere, ein auf Basis nachwachsender Rohstoffe gefertigtes Material, das biologisch abbaubar ist. Haupteinsatzgebiete sind weiche Verpackungsfolien, Anwendungen im Automobilbau, der Bauindustrie und im 3-D-Druck. Am neuen Standort in Idar-Oberstein möchte die Polymer-Gruppe ihre Schwerpunkte auf Themen der Nachhaltigkeit sowie der Bio-Kunststoffen legen. Dieser Unternehmensbereich wird zukünftig unter dem Dach der Polymer Tochter SoBiCo GmbH realisiert. Vorrangig geht es um die neu entwickelten PLA-Copolymere, welche primär zur Herstellung weicher Verpackungsfolien eingesetzt werden.

Weitere Anwendungsgebiete finden sich im Automobilsektor sowie dem Baubereich und im 3-D-Druck. PLA ist ein Biokunststoff, welcher aus nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen, wie beispielsweise Mais, gewonnen wird. Somit wird reines PLA also aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und basiert nicht auf fossilen Rohstoffen. Langfristig sollen 30 bis 50 Millionen Euro in den neuen Standort investiert, eine Produktionskapazität von 100 000 Tonnen und circa 300 Arbeitsplätze geschaffen werden. Stammsitz der Polymer-Gruppe bleibt weiterhin Bad Sobernheim. Eine Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Idar-Oberstein ist nicht geplant.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polymer-Gruppe leben größtenteils in der Nahe-Region

Und hier möchte die Unternehmensgruppe auch einen Großteil der Fachkräfte für den neuen Standort finden und gewinnen. Die „klassische“, duale Berufsausbildung ist daher seit vielen Jahren fester Bestandteil der Personalpolitik. Mit knapp 40 Auszubildenden in 7 Ausbildungsberufen zählt die Polymer-Gruppe zu den größten Ausbildungsbetrieben in der Nahe-Region. Leistungsstarke Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden im Rahmen von berufsbegleitenden Weiterbildungsmaßnahmen gefördert. Im Hinblick auf die mittel- bis langfristige Verfügbarkeit von Ingenieuren der Kunststofftechnik möchte die Polymer-Gruppe sich noch stärker als attraktiver Arbeitgeber in der Nahe-Region beziehungsweise im erweiterten Rhein-Main-Gebiet positionieren. Aus diesem Grund ist der Umwelt-Campus Birkenfeld auch ein wichtiger Kooperationspartner und im Rahmen dieser Zusammenarbeit hält Dr. Gerald Hauf, geschäftsführender Gesellschafter der Polymer-Gruppe, auch Vorlesungen vor Studenten zum Thema Kunststofftechnik. Weiterhin sind Kooperationen in Forschungsprojekten geplant.