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Schutz in der Zeckenzeit

Wie man sich die gefährlichen Parasiten vom Leib halten kann

25.06.22
Schutz in der Zeckenzeit

Jetzt sind sie wieder unterwegs. Zecken reagieren auf den Geruch und die Körper- wärme ihrer Wirte. Foto: KPixMining - stock.adobe.com

Klein, aber gefährlich: Zecken haben sich ihren schlechten Ruf redlich verdient. Denn sie übertragen Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose. FSME kann zu einer Entzündung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems führen und mitunter schwere Langzeitschäden wie Lähmungen verursachen. In diesem Jahr hat das Robert Koch-Institut (RKI) sechs weitere Stadt- und Landkreise in Deutschland zu FSME-Risikogebieten erklärt. Damit ist die Zahl der betroffenen Kreise auf 175 angestiegen. Noch häufiger ist die Lyme-Borreliose mit bis zu 300000 geschätzten Infektionen pro Jahr. Symptome können eine meist kreisförmige Hautreaktion, die Wanderröte, sowie Gelenkbeschwerden und neurologische Probleme sein.


Zeckenstiche wirkungsvoll vermeiden


Meist ist für die durch Zecken übertragenen Krankheiten in Deutschland der Gemeine Holzbock, die häufigste heimische Zeckenart, verantwortlich. Aber auch die Auwaldzecke verbreitet sich weiter und vereinzelt kommen auch tropische Hyalomma-Zecken vor – beide Arten können als Jagdzecken ihren Wirt aktiv verfolgen. Zeckenschutz wird deshalb immer wichtiger.

Gegen FSME gibt es einen Impfschutz, aber keine wirksamen Medikamente - gegen Borreliose dagegen hilft keine Impfung, sie lässt sich allerdings vor allem in frühen Stadien mit Antibiotika behandeln. Am besten ist es allerdings, man wird gar nicht erst von einer Zecke gestochen.

Besonders effektiv verhindern können das Repellentien mit Wirkstoffen, die dafür sorgen, dass die Zecken den menschlichen Geruch nicht mehr wahrnehmen – wie Icaridin. Sie sollen die Parasiten über Stunden vom Leib halten, sind gut hautverträglich und für Kinder ab zwei beziehungsweise drei Jahren geeignet.

Zu Hause immer nach Zecken absuchen

Zusätzlich zum Einreiben der Haut vor dem Aufenthalt in Wald und Feld sollte man von März bis Oktober möglichst auf den Wegen bleiben und Unterholz sowie hohes Gras eher meiden. Langärmelige Kleidung, lange Hosen, feste Schuhe und in die Socken gestopfte Hosenbeine machen es den Blutsaugern zusätzlich schwer. Das Tragen einer Kappe oder Mütze kann verhindern, dass sich die Blutsauger auf dem Kopf einnisten.

Nach jedem Aufenthalt in der Natur ist es sinnvoll, den ganzen Körper abzusuchen. Denn oft erwischt man die Zecken so noch vor dem Zustechen und kann sie rechtzeitig entfernen. Sollte das nicht gelungen sein und die Zecke hat sich bereits festgebissen, ist das kein Grund zur Panik.

Mit einer Pinzette oder einer speziell dafür ausgelegten Zecken-Entfernungszange lassen sich die Tiere sicher entfernen. Wichtig ist bei der Entfernung, dass das Werkzeug am Kopf und nicht am Körper des Tieres angesetzt wird. Mit einem Stift kann man die Stelle des Bisses umkreisen und in den darauf folgenden Tagen auf eine mögliche Rötung achten. red