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Endometriose

Endometriose

Wenn die Periode nicht enden will

27.03.21
Endometriose

Dauerschmerzen wegen Endometriose. Foto: SENTELLO - stock.adobe.com

Die Schmerzen während der sogenannten Dequamations- oder Menstruationsphase sind von Frau zu Frau unterschiedlich, bei manchen Frauen allerdings scheinen sich diese Phasen nicht an den Zyklus zu halten, sondern gehen weit darüber hinaus. Lange Zeit hat man die damit verbundenen Schmerzen als schicksalhaft hinnehmen müssen, mittlerweile weiß man jedoch, was dafür die Ursache sein kann.

Endometriose ist das „Chamäleon der Gynäkologie“

Endometriose ist eine Erkrankung, von der etwa 10 – 15 Prozent der Frauen zwischen Pubertät und Wechseljahren betroffen sind. Mit nahezu 40 000 Neuerkrankungen pro Jahr ist sie die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Endometriose macht nicht vor sexueller Orientierung oder Genderverortung halt, betroffen sind neben heterosexuell lebenden Frauen auch lesbische Frauen und Trans*männer, die mit einem Uterus geboren wurden. Endometriose ist bei ungewollter Kinderlosigkeit in 40 bis 60 Prozent die dafür verantwortliche Ursache.

Was geschieht bei einer Endometriose?

Bei einer Endometriose entwickeln sich Zysten und Entzündungen an Eierstöcken, am Darm, Bauchfell oder sogar außerhalb des Bauchraumes in der Lunge Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln und auf hormonelle Schwankungen reagieren. Mitten im dafür nicht vorgesehenen Gewebe schwellen sie im Lauf des weiblichen Zyklus an und lösen sich dann blutend ab, was in vielen Fällen zu immer wiederkehrenden Entzündungen und Schmerzen führt. Auf Dauer kann es zu Vernarbungen und Verwachsungen kommen und der bereits beschriebenen Infertilität.

Therapeutische Möglichkeiten bei Endometriose

Die Behandlung einer Endometriose ist schwierig, weil über die Ursachen der Erkrankungen bis heute nichts bekannt ist. Zunächst einmal ist eine sorgfältige Diagnose von Bedeutung, um andere Gründe für die Symptome auszuschließen. Zu diesen Symptomen gehören unter anderen Bauch- und Rückschmerzen, die auch in die Beine ausstrahlen, vor und während der Menstruation, starke und unregelmäßige Monatsblutungen, Schmerzen beim Stuhlgang oder beim Urinieren, Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr, Müdigkeit und Erschöpfung, erhöhte Infektanfälligkeit während der Menstruation. Schon die Diagnose Endometriose kann für Patientinnen ein Durchbruch sein.

Aktuell bleiben vorwiegend symptomatische Behandlungsansätze. Ei- ne Hormontherapie kann den Auf- bau der Schleimhautzellen verhindern, eine Schmerztherapie kann helfen oder auch eine laparoskopische Entfernung von gut abgrenz- baren Herden erfolgen. J.S.

Für weitere Informationen und Hilfe bietet die Endometriose-Vereinigung Deutschland Kontaktadressen von Ärzten und Selbsthilfegruppen unter www.endometriose-vereinigung.de.