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Eine Sorge weniger

Eine Sorge weniger

Hygiene in der Arztpraxis

27.03.21
Eine Sorge weniger

Wenn die Situation es erfordert, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Ob akute Probleme oder eine chronische Erkrankung, wir verbringen viel Zeit in Praxen und Wartezimmern. Gerade im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie sind allerdings viele Patienten vor dem Besuch beim Arzt zurückgeschreckt, weil sie Sorge hatten, sich vor Ort mit dem Virus zu infizieren. Die Frage nach der Hygiene in der Arztpraxis, der man noch vor zwei Jahren keine Zeit gegönnt hätte, steht nun mehr als deutlich im Raum. Wie steht es denn nun mit der Hygiene in einer Arztpraxis? Gibt es wirklich Anlass zur Sorge?

Der lange Weg zur eigenen Praxis

Für eine Mediziner*in führt der Weg zur eigenen Praxis über viele Stationen. Nach Studium und Facharztausbildung, die in der Regel in einem Krankenhaus absolviert wird, sind erst einmal ein paar Jahre Erfahrung zu sammeln, bevor der Schritt zur eigenen Praxis oder eine Übernahme angedacht werden kann. Hygiene begleitet angehende Mediziner*innen vom ersten Tag des Studiums an.

Hygiene spielt in Krankenhäusern eine gewichtige Rolle, so wichtig, dass eigene Hygienebeauftragte darüber wachen, dass im gesamten Krankenhaus alle Prozesse so ablaufen, dass keine Gefahr für die Menschen besteht, die in der Obhut der Einrichtung sind, Patienten wie Mitarbeiter. Steriles Arbeiten, besondere Reinigungsroutinen, das „richtige“ Waschen vor dem Kontakt mit Patienten und der sichere Umgang mit infektiösem Material gehören zur täglichen Routine ebenso wie das Tragen entsprechender Kleidung, die jeweils dem Anlass angemessen sein muss.

Mit diesen verinnerlichten Routinen beginnen Mediziner*innen die Arbeit in ihren eigenen Praxen. Zusätzlich zum eigenen Verständnis von Infektionswegen und Infektionsschutzmaßnahmen spielen die Gesundheitsämter bei der Niederlassung als Arzt eine wesentliche Rolle. Sie beraten bei der Eröffnung oder Übernahme einer Praxis und prüfen die RKI-Richtlinien für Hygiene im Praxisbereich. Nur wenn alle Maßnahmen erfüllt sind, darf die Praxis geöffnet werden. Die infektionspräventiven Maßnahmen umfassen neben der entsprechenden Kleidung und Vorgehensweisen auch die Forderung nach einer Hygienebeauftragten, die ähnlich dem Pendant in großen Einrichtungen auch auf Praxisebene die Einhaltung der Hygieneregeln überwacht.

Qualitätsmanagement und Hygienedokumentation

Qualitätsmanagement hat im letzten Jahrzehnt auch für Arztpraxen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Es entstehen Handbücher, die das tägliche Arbeiten ebenso beschreiben wie die Maßnahmen, die angewendet werden, um die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern zu gewährleisten.

Die Einrichtung und dauerhafte Beschäftigung mit den Themen QM und Hygiene ist aufwändig und teuer, aber für einen regelrechten und gefahrenfreien Betrieb einer Praxis unerlässlich. Viele Praxen dokumentieren ihre Bemühungen sichtbar für den Patienten mit Zertifikaten, die von sogenannten Audits zeugen, also externen Überprüfungen, die zeigen, wie wichtig das Thema Hygiene in der Praxis genommen wird.

Kein Grund zur Sorge also, wenn gesundheitlich der Schuh drückt. Die Arztpraxis ist ein sicherer Ort, an dem in der Regel keine Gefahr droht. J.S.