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AIDS - Unheilbar, aber gezähmt?

AIDS - Unheilbar, aber gezähmt?

 

26.06.21
AIDS - Unheilbar, aber gezähmt?

Foto: Cienpies Design - stock.adobe.com

Als in den 80er Jahren das HIV-Virus als Verursacher der Immunschwäche AIDS erstmalig nachgewiesen wurde, ahnte niemand, welche Ausmaße diese Erkrankung weltweit haben würde. Inzwischen sind mehr als dreißig Jahre vergangen, aber das Virus und seine Folgen sind nach wie vor in der Welt.

Dreißig Jahre, in denen wir viel über den Übertragungsweg und die Mechanismen des Virus gelernt haben und vielversprechende Ansätze in der Behandlung haben kommen und gehen sehen. Ende 2019 waren weltweit 38 Millionen Menschen mit HIV infiziert, davon leben etwa 7 Millionen Menschen mit dem Virus, ohne es zu wissen. Jährlich infizieren sich fast 2 Millionen Menschen neu mit HIV, fast 700 000 starben im Zusammenhang mit der Infektion.

Prävention ist nach wie vor die beste Strategie, wobei die Aufklärungsarbeit international sehr unterschiedlich ist. HIV überträgt sich über Körperflüssigkeiten wie mit HI Viren belastetes Blut oder Sperma, das über Schleimhäute, Wunden oder direkt ins Blut gerät. In Deutschland sind schwule Männer und drogenabhängige Menschen nach wie vor die am häufigsten betroffenen Gruppen.

International sieht das anders aus, beim Blick nach Afrika und Asien zeigt sich, dass hier Frauen viel häufiger betroffen sind als in Europa. Kulturelle Eigenheiten, Vorurteile und ungeschützter Sex, entweder in der eigenen Beziehung mit einem infizierten Mann, oder Prostitution ohne Safe Sex haben dazu geführt, dass überdurchschnittlich viele heterosexuelle Menschen betroffen sind.

Eine Impfung ist, auch wenn es vielversprechende Forschungen gibt, noch nicht in Sicht, eine effiziente Behandlung gegen die Immunschwäche gibt es jedoch durchaus. Mit einer Therapie, die häufig aus einer Dreier-Kombination von antiretroviralen Wirkstoffen besteht, kann die Viruslast so drastisch verringert werden, dass eine Übertragung des Virus vom Betroffenen auf andere nicht mehr möglich ist. Für Erkrankte bedeutet die Infektion allerdings, dass sie bis an ihr Lebensende Medikamente nehmen müssen, um eine Vermehrung der Viren und damit eine Erkrankung an AIDS zu verhindern. Dieses Leben kann Dank der zur Verfügung stehenden Therapien aber erfreulich lang sein. Wenn die Stigmatisierung der Krankheit durch Aufklärungsarbeit verringert wird, kann man schon fast von Zähmung sprechen. J.S.